Globale und lokale Nachhaltigkeitsziele
Nachhaltige Entwicklung bezeichnet eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der jetzigen Generation dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Mit dem Erdgipfel (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro wurde nachhaltige Entwicklung als Leitprinzip der Staatengemeinschaft, der Weltwirtschaft, der Weltzivilgesellschaft sowie der Politik anerkannt. Auf der örtlichen Ebene ist der Begriff durch die Bewegung „Lokale Agenda 21“ bekannt geworden.
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen
Im Jahr 2015 wurden von den 193 Mitgliedsstaaten der UNO einstimmig in der sogenannten „Agenda 2023“ die weltweit gültigen „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (Sustainable Development Goals, abgekürzt „SDGs“) ergänzt. Die SDGs sind bis 2030 in Kraft und gelten für alle Staaten.
>> Agenda 2030
Zentrale Aspekte der SDGs sind das Voranbringen des Wirtschaftswachstums, die Reduzierung von Ungleichheit im Lebensstandard, die Schaffung von Chancengleichheit sowie ein nachhaltiges Management von natürlichen Ressourcen.
Die SDGs haben eine starke regionale, bzw. lokale Dimension und regen die Etablierung nachgeordneter Nachhaltigkeitsstrategien an, um möglichst konkrete Maßnahmen vor Ort in Umsetzung zu bringen. Basis für die Umsetzung der SDGs in Deutschland ist die 2017 von der Bundesregierung verabschiedete Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie.
>> Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie
Die Augsburger Zukunftsleitlinien
Auf lokaler Ebene greifen in Augsburg die „Zukunftsleitlinien“ die Zielformulierungen der SDGs auf und übersetzen sie in konkrete lokal gültige Zielsetzungen. Die ersten „Zukunftsleitlinien für Augsburg“ entstanden schon zu Beginn des Agenda-Prozesses im Jahr 1996.
Ab 2002 wurden die 21 Zukunftsleitlinien mit konkreteren Zielen unterfüttert und 2004 als „Handlungsprogramm Nachhaltigkeit“ vom Stadtrat beschlossen. 2014 wurden die drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales um die vierte Dimension „Kultur“ erweitert, wobei Kultur neben „Kunst und Kultur“ auch grundlegende gemeinsame Werte, gesellschaftliche Vielfalt und gemeinsame Verantwortung umfasst. Die überarbeiteten Leitlinien wurden 2015 vom Stadtrat beschlossen.
Die Zukunftsleitlinien und ihre Ziele sind offen und auffordernd gestaltet. Sie ermöglichen z.B. auch das Konkurrieren um die besten Umsetzungen. Gleichzeitig bedürfen die Ziele der Unterfütterung mit konkreten Maßnahmen und Kontrollmechanismen. Augsburg unterhält deswegen inzwischen 94 Nachhaltigkeitsindikatoren, gibt Nachhaltigkeitsberichte heraus und hat 2017 eine Nachhaltigkeitseinschätzung für Beschlussvorlagen des Stadtrats eingeführt.
Bei der letzten Überarbeitung der Zukunftsleitlinien im Jahr 2021 wurde die Bedeutung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) betont – ihre Stärkung und Verankerung ist nun ein eigenes Unterziel im Bereich soziale Zukunftsfähigkeit.
>> Broschüre Augsburger Zukunftsleitlinien
>> Weitere Informationen auf der Internetseite der Stadt Augsburg